Hier finden Sie Informationen zur Aufbereitung (Enthärtung/Entkalkung) von Trinkwasser mittels Einzelenthärtungsanlagen.
Verfahren
Unsere Einzelenthärtungsanlagen arbeiten nach dem Ionenaustauschprinzip. Hierbei wird das zu enthärtende Wasser über ein Ionenaustauschermaterial geleitet, welches die Härtebildner Calcium und Magnesium entfernt und durch die äquivalente Menge an Natriumionen ersetzt.
Nach Erschöpfung der Kapazität des Ionenaustauschers muss dieser regeneriert werden. Hierbei wird stark verdünnte Salzsole anstatt Wasser über das Austauschermaterial geleitet. Bedingt durch den Überschuss an Natriumionen in der Salzsole wird der zuvor genannte Prozess umgekehrt: der Austauscher lagert Natriumionen an und gibt dafür die zurückgehaltenen Calcium- und Magnesiumionen wieder ab. Diese werden zusammen mit dem Spülwasser als Abwasser ausgespült.
Alle mit dem Wasser in Berührung kommenden Materialien sind lebensmittelecht. Die Wirksamkeit des Enthärtungsvorgangs lässt sich mit einfach zu handhabenden Testbestecken nachweisen. Wenn die Abgabe von Hartwasser beim Überfahren der Enthärtungsanlage unbedingt verhindert werden muss, kann die Wasserqualität des Weichwassers auch vollautomatisch mittels entsprechenden Geräten (s. Zubehör) überwacht werden.
Einsatzgebiete
Unsere Einzelenthärtungsanlagen werden zur Enthärtung von eisen- und manganfreiem Wasser in
Trinkwasserqualität eingesetzt.
Je nach Anwendungsfall kommen halb- oder vollautomatische Anlagen in Frage. In Abhängigkeit von der Rohwasserqualität und den Betriebsbedingungen sind die vollautomatischen Anlagen entweder mit zeitgesteuerter, computergesteuerter oder wasserzählergesteuerter Regenerationsauslösung ausgestattet.
Die Einzelenthärtungsanlagen werden überall dort eingesetzt, wo Wasser ohne störende Härte als Trink- oder als Brauchwasser benötigt wird, wie z.B.:
- in kleinen, mittleren oder großen Industrie- und Gewerbebetrieben
- in öffentlichen Gebäuden, Krankenhäusern, Verwaltungs- und Dienstleistungsgebäuden
- in Hotels und Gastronomiebetrieben
- in Privathaushalten
Steuerungsarten
halbautomatisch
eine preisgünstige Ausführung, welche bei unregelmäßigem Weichwasserverbrauch ihre Vorteile besitzt; die Regeneration wird von Hand ausgelöst, sowie bei der Überprüfung der Weichwasserqualität ein Härtedurchbruch festgestellt wird. Die Regenerationszyklen selbst werden automatisch durchgefahren
zeitgesteuert
bei konstantem Weichwasserverbrauch; die Regeneration wird vollautomatisch in zuvor fest eingestellten Tagesabständen ausgelöst und durchgeführt.
wassermessergesteuert
eine Regeneration erfolgt erst nach Erschöpfung der zuvor programmierten Gesamtkapazität der Enthärtungsanlage. Der Weichwasserverbrauch wird kontinuierlich über einen Kontaktwasserzähler gemessen und zur Berechnung der Restkapazität an die Steuerung übermittelt.
Ausführung
Die Anlagen bestehen im Wesentlichen aus folgenden Baugruppen:
- Filterbehälter aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit einer Füllung aus hochwertigem
- Kationen-Austauschermaterial in Lebensmittel-Qualität
- drei- oder fünfstufiges Steuerventil aus Kunststoff oder Rotguss
- Salzlösebehälter oder platzsparender Kabinett-Behälter, zum Teil mit Siebboden und Soleventilen
- Kontaktwasserzähler (bei wasserzählergesteuerten Anlagen)
- halb- oder vollautomatische Steuerung
- sowie verschiedenem Montagematerial.
Die Anlagen werden im Werk anschlussfertig vormontiert und elektrisch verkabelt. Die Filterbehälter kleinerer Anlagen werden bereits werkseitig mit dem Austauschermaterial befüllt. Bei größeren Anlagen erfolgt die Befüllung vor Ort im Rahmen der Montage. Aus Gründen der Betriebssicherheit werden die vollautomatischen Anlagen serienmäßig über einen Steckertrafo mit 24V/50Hz-Nieder-spannung versorgt. Andere Spannungen sind auf Anfrage erhältlich.
Montage
Die Enthärtungsanlage wird entweder zentral nach dem Wasserzähler der Stadtwerke und dem Feinfilter oder direkt vor dem Verbraucher bzw. der Warmwasserversorgung in die Hartwasserleitung eingebaut. Bei der Montage sind die DIN EN 806, die DIN EN 1717 und die DIN 1988 sowie örtlich geltende Vorschriften zu beachten. Insbesondere muss vor der Anlage ein Rohrtrenner oder Systemtrenner installiert werden. Zum zeitsparenden Anschluss empfiehlt sich bei manchen Anlagentypen die Verwendung eines Einbaublocks. Die Verbindung zwischen Anlage und Einbaublock wird dann über flexible Druckschläuche hergestellt.
Bei zentralem Einbau der Anlage muss berücksichtigt werden, dass vor der Anlage ggf. Hartwasserabgänge für Verbraucher, welche mit Hartwasser versorgt werden sollen, installiert werden.
Soll das Weichwasser mit Hartwasser verschnitten werden, so ist bei verschiedenen Anlagen zusätzlich ein Verschneideventil erforderlich (siehe auch Tabelle "Leistungsübersicht").
Wenn die Abgabe von Hartwasser für die Dauer der Regeneration unerwünscht ist, so muss ein Magnetventil in die Weichwasserleitung nach der Anlage installiert werden. Bei verschiedenen Baureihen ist eine direkte Ansteuerung dieses Ventils während der Regeneration möglich.
Funktionsablauf
Nach Filtration über einen Feinfilter, dessen Einbau vor der Anlage unbedingt zu empfehlen ist, wird das Hartwasser über das Steuerventil in den Filterbehälter geleitet und, wie im Abschnitt "Verfahren" beschrieben, enthärtet. Das Weichwasser verlässt die Anlage über einen separaten Ausgang am Steuerventil.
Bei Erschöpfung der Kapazität muss die Austauscherfüllung regeneriert werden. Die Auslösung der Regeneration erfolgt in Abhängigkeit von der verwendeten Steuerung entweder halb- oder vollautomatisch. Die Regeneration selbst wird bei allen Anlagentypen vollautomatisch durchgeführt. Während des Regeneriervorgangs wird über ein im Steuerventil eingebautes Bypassventil Hartwasser in die Weichwasserleitung abgegeben, so dass die Wasserversorgung zum Verbraucher sichergestellt ist.
Nach Ablauf der einzelnen Regenerationsphasen besitzt die Anlage wieder die volle Kapazität und nimmt vollautomatisch wieder die Betriebsposition ein.
Auch das für die nächste Regeneration zum Ansetzen der Sole benötigte Wasser wird vollautomatisch in den Salzlösebehälter zurückgefüllt. Lediglich der Regeneriersalzvorrat muss in regelmäßigen Abständen kontrolliert und ergänzt werden.
Rohwasserqualität
Anforderungen an die Rohwasserqualität
Die Enthärtungsanlagen dürfen nur mit vorfiltriertem, kaltem Wasser in Trinkwasserquali-tät gemäß der Trinkwasserverordnung TrinkwV2001 betrieben werden.
Bei anderen Wässern muss die Eignung anhand einer Wasseranalyse überprüft werden. Grundsätzlich müssen mindestens folgende Grenzwerte eingehalten werden:
Temeperatur | 1 - 30°C |
Druck (Fließdruck) | 2,5 - 7,0 bar |
max. Betriebsdruck | 7,0 bar |
pH-Wert bei kontinuierlichem Betrieb | 6 - 8 |
freies Chlor | < 0,1 mg/l |
Trübungsindex max. | 1 NTU |
Eisengehalt | < 0,1 mg/l |
Mangangehalt | < 0,05 mg/l |
Werden einzelne oder mehrere der oben aufgeführten Werte überschritten, so müssen geeignete, zusätzliche Vorbehandlungsmaßnahmen ergriffen werden.